Kfz-Versicherung – worauf Fahranfänger achten müssen
Es ist vollbracht – die Fahrprüfung bestanden und das erste Auto lässt nicht lange auf sich warten? Viele fühlen sich sicher und preisen sich als hervorragende Autofahrer. Doch obwohl Fahranfänger gerade erst die Fahrschule verlassen und die meisten Regeln noch besonders frisch parat haben, fehlt ihnen eines: Fahrpraxis. Und mit dem ersten, eigenen Auto wird zudem eine Kfz-Versicherung fällig. Dabei müssen sie oft besonders tief in den Geldbeutel greifen, denn Fahranfänger zahlen die höchsten Versicherungssätze. Dieser Umstand liegt in der geringen Fahrpraxis der frischgebackenen Autofahrer und der Häufigkeit von Vorkommnissen mit Alkohol am Steuer begründet. Leider ist gerade für junge Menschen der hohe Beitrag besonders viel Geld. Mit einigen Tricks lässt sich dieser jedoch erheblich reduzieren, dabei spielt die Schadenfreiheitsklasse eine zentrale Rolle.
Was ist die Schadenfreiheitsklasse?
Die Schadenfreiheitsklassen korrelieren direkt mit den Versicherungsprämien, denn mit jedem unfallfreien Jahr sinkt der zu zahlende Versicherungsbeitrag. Es funktioniert demnach wie ein Belohnungssystem. Jeder Fahranfänger beginnt mit der Schadenfreiheitsklasse 0 und nach einem unfallfreien Jahr steigt er in die Schadenfreiheitsklasse 1 auf. Es gibt bis zu 35 Klassen. Jemand, der in Klasse 35 angelangt ist, ist genauso viele Jahre unfallfrei unterwegs. Um wie viel Prozent der Versicherungsbeitrag pro Klasse sinkt, ist von Versicherung zu Versicherung unterschiedlich. Nach einem Unfall wird der Autofahrer jedoch wieder zurückgestuft und es dauert einige Jahre, bis die vorherige Klasse wieder erreicht wurde. Meistens werden besonders hohe Unterschiede zwischen den Versicherungsbeiträgen von Kfz-Versicherungen in den niedrigeren Klassen festgestellt. Daher lohnt sich gerade für Fahranfänger ein Kfz-Versicherungsvergleich.
So lässt sich der Versicherungsbeitrag senken
Möglicherweise fahren Ihre Eltern auch ein Auto? Perfekt, dann kann Ihr eigenes Kraftfahrzeug über die Versicherung der Eltern als Zweitwagen angemeldet werden. Aber in einigen Fällen können Sie sich auch aus der Verwandtschaft eine bessere Schadenfreiheitsklasse übertragen lassen. Ist der Zweitwagen dann in einen Unfall verwickelt, wird dieser in der Schadenfreiheitsklasse zurückgestuft, jedoch nicht der Erstwagen.
Apropos Zweitwagen und erstes, eigenes Auto: Wussten Sie schon, dass einige Autos besonders häufig von Fahranfängern gefahren werden? Meistens handelt es sich dabei um günstigere Modelle. Fahrzeugtypen wie den VW Polo oder Ford Fiesta sollten Sie aus einem wichtigen Grund vermeiden, denn sie bedeuten meistens eine höhere Einschätzung des zu zahlenden Versicherungsbeitrags.
Auf längere Zeit gesehen, profitieren Fahranfänger jedoch von einer eigenen Versicherung durch das zuvor angesprochene Bonussystem der Schadenfreiheitsklassen. Außerdem sollten Sie als Fahranfänger insbesondere die Leistungen der Versicherung prüfen, denn viele Bestandteile benötigen Sie (noch) nicht und könnten so Kosten sparen. Auch die Überprüfung des Autos bei einer Vertragswerkstatt kann zur Kostenminimierung beitragen.
Carsharing – mehr Fahrpraxis ohne eigenes Auto
Heutzutage sind Carsharing-Anbieter besonders beliebt und werden häufig von jüngeren Menschen frequentiert. Die Vorteile liegen auf der Hand: schnell und überall per Smartphone buchbar sorgen sie für mehr Flexibilität. Fleißige Nutzer profitieren beim Kauf des ersten eigenen Autos davon, denn sie sammeln schon Fahrpraxis. Diese Fahrpraxis wirkt sich positiv auf das Einschätzen von Verkehrssituationen aus. Fahren Sie in den ersten Jahren mit entsprechenden Anbietern, anstatt ein eigenes Auto zu kaufen, können Sie das gesparte Geld später in ein höherwertiges Auto investieren, welches durch Versicherungen besser beurteilt wird. Besitzen Sie seit mindestens drei Jahren eine Fahrerlaubnis werden Sie bei der Beurteilung in die 1. oder 2. Schadenfreiheitsklasse eingestuft. Im Idealfall überbrücken Sie also diese Zeit mit Carsharing.
Bilder:
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